Jung und Alt in der Familie
„Wie viele ältere Menschen gibt es, deren Kinder sie in normalen Zeiten nicht besuchen! Ich erinnere mich, dass ich in Buenos Aires, als ich die Häuser alter Menschen besuchte, sie fragte: ‚Und wie geht es Ihrer Familie? Gut gut! Kommen sie ja immer!‘ Dann nahm mich die Krankenschwester beiseite und sagte, die Kinder hätten sie seit sechs Monaten nicht mehr gesehen. Einsamkeit und Verlassenheit ... Distanz. Dennoch sind ältere Menschen weiterhin unsere Wurzeln. Und sie müssen mit den Jungen sprechen. Diese Spannung zwischen Jung und Alt muss immer in der Begegnung miteinander gelöst werden. Weil der junge Mensch Knospe und Laub ist, aber ohne Wurzeln keine Früchte tragen kann. Ältere Menschen sind die Wurzeln. Ich würde ihnen heute sagen: Ich weiß, dass Sie das Gefühl haben, der Tod sei nahe und Sie haben Angst, aber schauen Sie woanders hin, erinnern Sie sich an Ihre Kinder und hören Sie nicht auf zu träumen. Dies ist, was Gott von Ihnen verlangt: zu träumen.
Was würde ich den jungen Leuten sagen? ‚Haben Sie den Mut, nach vorne zu schauen und prophetisch zu sein. Mögen die Träume der Alten ihren Prophezeiungen entsprechen.' (Papst Franziskus, Interview in "The Tablet", März 2020)
Ausgießung des Geistes
Danach aber wird Folgendes geschehen: Ich werde meinen Geist ausgießen über alles Fleisch. Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein, eure Alten werden Träume haben und eure jungen Männer haben Visionen. Auch über Knechte und Mägde werde ich meinen Geist ausgießen in jenen Tagen. Ich werde wunderbare Zeichen wirken am Himmel und auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchsäulen. Die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der Tag des HERRN kommt, der große und schreckliche Tag. Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des HERRN anruft, wird gerettet. Denn auf dem Berg Zion und in Jerusalem gibt es Rettung, wie der HERR gesagt hat, und wen der HERR ruft, der wird entrinnen. (Joel 3,1-5)
Gedanken dazu: Wie sieht die Beziehung zwischen Jung und Alt in meiner Familie aus, gerade in diesen Tagen der Krise? Wie gestalte ich Begegnung? Ist sie herzlich, trotz der gebotenen Distanz? Oder ignoriere ich eher die offiziellen Appelle? Zu welchen Lasten? Setze ich auf den Geist Gottes in diesen Tagen, dass er mir die Gabe der Unterscheidung schenkt und den rechten Weg weisen wird?