Andalusien - Land der drei Kulturen und Religionen vom 11.04. - 15.04.2019
mit Pater Alexander Holzbach
Am Morgen des 11. April wurde unsere Reisegruppe von einem Bus in Herschbach abgeholt. In Limburg stieg Pater Alexander Holzbach dazu, dann ging es weiter zum Frankfurter Flughafen.
Mittags landeten wir bei sonnigem Wetter in Sevilla. Dort begrüßte uns Herr Ulrich Westerkamp und führte die Gruppe zu einem Reisebus, mit dem wir in den nächsten Tagen viel unterwegs sein sollten.
Die Fahrt führte nordwestlich in Richtung Sevilla. Bei einer kurzen Rundfahrt entlang des Guadalquivir sahen wir den Torre del Oro und die Tabakfabrik. Herr Westerkamp machte uns auf einige Gebäude und Gärten aufmerksam, von denen wir später mehr erfuhren.
Nachdem wir in unserm Hotel „Don Paco“ die Zimmer bezogen hatten, besichtigten wir das Alcazar, ein prächtiger Maurischer Palast. Das schönste Bauwerk des Mudjarstils ließ der christliche Fürst Peter der Grausame im 14. Jahrhundert errichten. Fatima, unsere Reiseführerin in Sevilla, begrüßte uns und führte uns durch die historischen Räume und erläuterte die vielen Sehenswürdigkeiten. Wir bestaunten die Galerie mit den gezackten Bögen und die schönen arabischen Ornamente. Beeindruckend war auch der Salon „de Embajadores“ (Saal des Botschafters), mit seiner prächtigen Kuppel aus geschnitztem Zedernholz.
Durch das ehemalige Judenviertel, Barrio de Santa Cruz, erreichten wir wieder unser Hotel. Obwohl alle nach dem langen und erlebnisreichen Tag müde waren, trafen sich viele nach dem Abendessen noch in der Bar zu einem Gute – Nacht – Bier.
Nach dem Frühstück begann unser Tagesprogramm mit einer Stadtrundfahrt durch Sevilla. Wir bestaunten die Pavillons der Expo von 1929 und 1992. Entlang der Avenid de Maria Luisa und dem Paseo de las Delicias haben Architekten aus Chile, Guatemala, Mexico und Peru 1929 versucht, sich gegenseitig zu übertreffen mit dem schönsten Pavillon. Die meisten werden heute noch genutzt, teils als Konsulate.
Bei sonnigen Temperaturen spazierten wir durch den Maria Luise Platz. Zu Ehren der Iberoamerikanischen Ausstellung im Jahr 1929 wurden zahlreiche Gedenkhaine, Pavillons, Gewässer und der Spanische und Amerikanische Platz angelegt. Im Vorbeigehen erfreuten wir uns an den vielen Tauben, die von Kindern und Erwachsenen gefüttert wurden. Dann erblickten wir den Plasa de Espana, abgeschlossen von einem prächtigen halbrunden Bau. Seine Außenwände schmücken 49 Nischen mit wunderschönen Kachelbildern. Sie stellen die Geschichte der spanischen Provinzen dar.
Unser Bus brachte uns zu den Gärten des Königspalastes, durch die wir zu der Kathedrale gelangten. Im Vorhof gab es die Möglichkeit die Giralda zu besteigen. Sie ist das ehemalige Minarett der Hauptmoschee und wird heute als Glockenturm genutzt und gilt als das bedeutendste Wahrzeichen der Stadt. Die Anstrengung wurde mit einem fantastischen Blick über Sevilla belohnt.
Fatima führte uns durch die gotische Kathedrale zum Grabmal von Christoph Kolumbus und dem imposanten Hochaltar. Er ist ein Hauptwerk der spanischen Holzschnitzgotik, das alle beeindruckte.
Endlich war Mittagspause. Bei Tapas, Wein und Erfrischungsgetränken genossen wir die freie Zeit in gemütlichen Bars in der Altstadt.
Gestärkt schlenderten wir durch Barrio de Santa Cruz, dem ehemalige Judenviertel. Durch ein Labyrinth aus engen Gassen, verwinkelten Plätzen und weiß gelb gestrichenen Häusern führte uns der Weg zur „Casa de Pilatos“. Es ist ein Stadtpalast aus dem 16. Jahrhundert, ein wunderschöner Adelspalast der unbedingt ein Besuch wert ist. In den Gärten erfreuten wir uns an den riesigen Bougainvilleas, deren Farbe herrlich in der Sonne leuchtete.
Sehenswert waren auch die Räume mit den farbigen Azulejos, den verschiedenen verzierten Holzdecken, wertvollen Gemälden und Nachbildungen griechisch/römischer Statuen.
Zurück ging es wieder ins Hotel. Einige nutzten die Zeit vor dem Abendessen zum Ausruhen, andere besuchten noch Geschäfte, Eisdielen oder Sehenswürdigkeiten in der nahen Altstadt. Auch die Dachterrasse im 6. Stock unseres Hotels lockte mit dem Pool und dem weiten Ausblick über Sevilla.

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Am nächsten Morgen hieß es Koffer packen. Nach dem Frühstück fuhr der Bus Richtung Cordoba. Von der römischen Brücke führte der Weg zur Kathedrale Mezquuita. Etwa 860 Marmorsäulen in parallelen Reihen tragen jeweils zwei übereinanderliegende rot - weiße Bögen und bewirken so ein besonderes Spiel von Licht und Schatten. Diesmal machte uns Isabella mit der Geschichte des riesigen Monuments vertraut. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus, es war wie in einem Zauberwald. Inmitten der großen Moschee haben Christen nach der Eroberung von Cordoba eine Renaisancekirche eingebaut. Wir bestaunten die Gebetsnische mit den prachtvollen Mosaiken und dem schönen Gewölbe. Nach der Mittagspause bummelten wir durch die malerischen Gassen und Plätze von Cordoba.
Durch weite typisch andalusische Landschaften und endlos erscheinende Olivenhaine erreichten wir Baena. Hier besuchten wir ein Museum und erfuhren, wie die Menschen früher Olivenöl herstellten. Gegen Abend bezogen wir unser Hotel „Guadeloupe“, direkt an der Alhambra gelegen, in Granada.

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Am Palmsonntag war die Besichtigung der Alhambra unser 1. Programmpunkt. Die riesige Anlage und die blühende Gärten waren überwältigend. Wir schritten durch die Paläste der nasridischen Herrscher, das goldene Zimmer, den Myrtenhof und den Botschaftersaal und bewunderten die Decke aus tausenden von Zedernholzplättchen.
Das beliebteste Fotomotiv war für viele der Löwenhof. Auch der Palast Karls V. mit seinem runden Innenhof und quadratischen Außenmaß ließ uns erstaunen. Von einem alten Wachturm wurde uns ein imposanter Ausblick auf den Albaicin, dem Berg gegenüber der Alhambra, und die mit Schnee bedeckten Bergen der Sierra Nevada geboten.
Mit einem schönen Sparziergang durch die wunderschönen Gärten und einem Gedicht, das unserer Reiseführer in Arabisch und Deutsch vortrug, endete die Führung.
Eine Schatten spendende Baumallee führte uns in die Innenstadt von Granada. Nach einer kurzen Mittagspause stiegen wir mit unserem Reiseführer Petro hoch zum Albacin. Durch das maurische Altstadtviertel bummelten wir durch enge belebte Straßen zur Kathedrale Santa Maria. Wir betrachteten die Grabmäler „Katholischer Könige“ in der Capilla Real und bestaunten die Gemäldesammlung von Isabella von Kastilien. Petro erläuterte uns die Geschichte der Habsburger und führte uns durch die engen Gassen der Alcaiceria mit den vielen arabischen Läden.
Pünktlich kamen wir wieder an der Kathedrale an, als die Prozession begann. Die Semana Santa ist eine traditionelle Feier der Karwoche. Tausende von Menschen versammelten sich vor der Kathedrale und in den Straßen. Auf einem Pasos – tischähnlichen Konstruktion – war eine prächtige Holzstatue von der Jungfrau Maria aufgebaut, die von Mitgliedern der kirchlichen Bruderschaften, den Costaleros, mit Begleitung einer Musikkapelle durch die Straßen getragen wurde. Es war für alle ein einmaliges Erlebnis.
Anschließend feierte unsere Reisegruppe in der Kathedrale mit Pater Alexander Holzbach einen Gottesdienst, dem sich auch einige Touristen anschlossen. Es war ein schöner Abschluss für einen ereignisreichen Tag. Aber der steile Anstieg zu unserem Hotel blieb uns nicht erspart, da alle Straßen wegen der Menschenmassen für Autos gesperrt waren.
Nach dem Essen traf man sich bei fröhlicher Stimmung auf ein letztes Bier an der Bar.
Am Montag hieß es wieder Koffer packen. Wir hatten noch etwas Zeit für eine letzte Abschiedsrunde in Granada. Einer der Anziehungspunkte war die Basilika San Juan De Dios. Er war ein Ordensmann und der Stifter des Ordens der Barmherzigen Brüder vom hl. Johannes von Gott. In der katholischen Kirche wird er als Heiliger verehrt und ist Schutzpatron der Krankenhäuser, der Kranken und Krankenpfleger, der Buchhändler und Buchdrucker wie auch der Stadt Granada. Von Pater Holzbach erfuhren wir, dass Johannes von Gott auch bei den Barmherzige Brüdern in Montabaur und im Altenheim Horbach verehrt wird . Von dem Platz vor der Nikolas Kirche genossen einige einen letzten Blick auf die Alhambra.
Nun mussten wir endgültig Abschied nehmen und unser Bus brachte die Reisegruppe nach Málaga zum Flughafen. Von dort ging es am Abend zurück nach Frankfurt.
Für alle war es eine wunderschöne Reise mit unvergesslichen Erlebnissen und einem guten und frohen Miteinander. Ein besonderer Dank gilt Pater Alexander Holzbach für seine geistliche Begleitung.